Page 2 - Leseprobe - Freundschaft mit dem Körper
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Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer ist eigentlich Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin? Haben
Sie einen? Und was wäre, wenn es Ihr eigener Körper wäre, der
gerade mit Ihnen hier sitzt oder liegt, während Sie neugierig begin-
nen, diesen Text zu lesen? Zugegeben, das mag etwas abstrakt klin-
gen, der Körper als personifizierter Freund. Lassen Sie uns daher von
einer anderen Seite starten: Besitzen Sie ein Auto oder ein Fahrrad
oder sogar beides? Autofahrer lassen sich grob in drei Kategorien
unterteilen: Die einen begreifen ihr Auto als Statussymbol, fahren
einmal die Woche in die Waschanlage und pflegen ihr Auto nach
Scheckheft. Die anderen sehen ihr Auto als ein bloßes Fortbewe-
gungsmittel, das sie einfach nur von A nach B fahren soll. Und die
dritte und wohl größte Gruppe liegt dazwischen: Das eigene Auto ist
für sie weder ein Statussymbol, noch das schnöde Transportmittel,
sondern ein Wertgegenstand, den es zu schätzen und zu pflegen gilt.
Wie ist das bei Ihnen, falls Sie ein Auto haben oder etwa ein Fahrrad?
Bei Fahrradbesitzern ist es ähnlich: Es gibt jene, die sich ihr schickes
Rad an einen Wandhaken in den Flur hängen, diejenigen, die es pro-
blemlos das ganze Jahr über draußen stehen lassen und schließlich
diejenigen, die ihr Fahrrad hin und wieder auch mal waschen und
pflegen. Unser Verständnis vom eigenen Körper ist ähnlich: Wir
können unseren Körper als Statussymbol begreifen, ihn bewusst fit
und schlank halten, auf dessen Ästhetik achten und bei Bedarf mit
etwas Kosmetik nachhelfen. Andere Menschen haben dagegen ein
sehr entspanntes, vielleicht sogar unbedarftes Verhältnis zu ihrem
Körper, ganz nach dem Motto: „Solange alles funktioniert, ist alles
gut.“ Und die dritte und wahrscheinlich wieder größte Gruppe liegt
dazwischen: Für sie ist der Körper kein Aushängeschild, denn das hat
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